Aloha,
dann erzähl ich mal die Geschichte. Der Patient:
2017er RS, 8.500 km feinster Rennstrecke und von den beiden Vorbesitzern kiesbettgestrahlt. Dafür aber auch mit allerlei nützlichem Brimborium versehen (Motorschutz, Rapidbike Race mit Blipper, Gehäuse fürs Cockpit, Andreani Gabelkit etc.pp.).
Unlängst in Tor Poznan, erster Tag, erster Stint, so Runde 3 oder 4 und am Ende der Start/Ziel fangen Vibrationen an und Leistung ist nicht weg, aber erheblich reduziert. Zurück an die Box, Götter verfluchen, Striple in den Bus werfen, nach Berlin fahren, 916 in den Bus werfen, zurück nach Poznan, um die restlichen beiden Tage zu fahren.
Das fand ich:
Tip: Wenn _ein bisschen_ Glitter im abgelassenen Öl ist, ist _viel_ Glitter in der Ölwanne.
Und das rechte Pleuellager hat sich ein bisschen aufgelöst. Und mitgedreht. Die anderen Lager saßen noch am Platz, sich aber auch durch.
Der Hubzapfen des rechten Pleuels ist dann auch genau ans Service-Limit (32,97 mm) geschrumpf. Gemeinerweise aber nicht gleichmäßig, sondern vor allem mittig und Richtung Ölbohrung.
Disclaimer: Mit meinen Werkzeugen komme ich hier an die Grenze der Messgenauigkeit. Das wird noch ein Schätzspiel bei den Lagerschalen für die KW. Ich bin offen für Tips.
Also günstig eine Kurbelwelle auf eBay geschossen, gestern vermessen – top, alles innerhalb der Einbaumaße. Als nächstes werde ich die Bohrungen im Gehäuse vermessen, passender Innentaster (meiner ging nur bis 50 mm runter) ist … bei GLS. Und kommt um 16 Uhr – 17 Uhr – 20 Uhr – wir konnten Sie nicht antreffen und versuchen es vielleicht irgendwann mal wieder.
Ja, ich teste auch auf Rundheit. Ebenso bei den Pleuel.
Ja, ich habe alles durchgespült und durchgepustet, bis hin zu den Köpfen. Nein, hinter der Pumpe war nirgendwo mehr Glitter.
Anderer Patient und entweder Ursache oder Folge ist die Ölpumpe:
Der Deckel hatte gut Riefen gezogen. Konnte ich abschleifen, aber jetzt dreht die Pumpe nicht mehr leicht durch, sondern klemmt ein bisschen alle 360°: An der Stelle, an der der Innenrotor am engsten am Außenrotor sitzt. Das ist nicht normal, oder?
Interessanterweise habe ich alle drei Messwerte laut Handbuch (Spiel Innen/Außenrotor, Spiel Außenroto/Gehäuse, Luft zwischen Außenrotor und Deckel) als korrekt gemessen.
Fragen hab ich grad:
1. Haltewerkzeug für den Kupplungskorb. Ich hab mir das EBC-Teil CT014 bestellt, dass laut Liste passen soll. Stimme aus dem Off: "Natürlich passte es nicht."
Mein Kern hat eine andere Zahnzahl. Was tun?
2. Ersetzt ihr alle Schrauben, die laut Handbuch ersetzt werden müssen (Pleuellschrauben ist klar), oder packt ihr im Zweifel einfach Loctite drauf?
3. Nullspielzahnrad. Hot topic, ich weiß.
Bei mir ist es aus Metall. Bikeshop Lüchow, so sagte man mir, soll noch kein gebrochenes aus Metall gesehen haben.
Was verändert sich im Motor, wenn man das Nullspielrad entfernt?
4. Dichtungen für Deckel und Ölwanne:
Immer ersetzen oder habt ihr gute Erfahrungen mit Threebond (aka Hochtemperatur-Sili)?
Es glitzert so schön: Motor-Revision für Anfänger
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Re: Es glitzert so schön: Motor-Revision für Anfänger
Zurücksenden und ein Universalwerkzeug (Louis reicht völlig) kaufen.

Alles was keine Dehnschraube ist (Kopf und Pleuel) kommt mit Loctite mittelfest (Nockenwellenradschrauben im Zweifel hochfest) wieder rein.
Mich hat im Streetyforum schon irritiert, dass du erwähnst, dass es aus Metall ist. Die sind immer aus Stahl in den Triumphmotoren. Und welches meinst du eigentlich? Das von der Ausgleichswelle oder das vom Kupplungskorb?
Oder hat der 765er keines mehr an der Ausgleichswelle, die sind ja mit den Modelljahren entfernt worden, @Sordo weiß da ziemlich genau wann welches weggekommen ist (Forensuche im Streety und Daytonaforum spuckt auch fix was aus)...
Wie auch immer, wenn eines an der Ausgleichswelle ist MUSS es weg, an der Kupplung kannst es lassen, die gehen nicht ganz so schnell hinüber. Wobei die 765 auch nicht so hoch dreht, die 675 Daytonas haben die auf jeden Fall zuverlässig gekillt....
Deckeldichtungen kannst du wiederverwenden, wenn sie nicht reißen, Ventildeckeldichtung ebenso und die Ölwannendichtung auch. Wenn du die Ölwanne öfter rauf und runter machst kanns sein dass sie dort zu schwitzen beginnt, dann gib ne neue.
Mit Dichtmasse würd ich nirgens rangehen außer, wie vorgeschrieben, an den Kurbelgehäusehälften

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Re: Es glitzert so schön: Motor-Revision für Anfänger
Echt, so ein Ding: https://www.louis.de/artikel/rothewald- ... r=10044100 hält?
Ok, kommen nur 98 Nm dran. Ich bin eher 190 Nm gewöhnt.
Ausgleichswelle.
Kann ich das einfach rausnehmen oder brauch ich eine Distanz? Und was verändert sich? Leichtes schlagen bei Lastwechsel?
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Re: Es glitzert so schön: Motor-Revision für Anfänger
Ja, das hält gut, bei einer Fußrastenanlage mit starren Rasten kann man diese nutzen um das Werkzeug zu fixieren, dann brauchst du es nicht mal zu haltenMoin hat geschrieben: ↑Do 25. Sep 2025, 20:21Echt, so ein Ding: https://www.louis.de/artikel/rothewald- ... r=10044100 hält?

Einfach rausnehmen und in den Müll damit. Ich hab keinen Unterschied gemerkt, außer, dass der Triple weniger pfeift. Klacken bei Lastwechsel hörst du eventuell im Straßenbetrieb, auf der Rennstrecke nicht wirklich.
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Re: Es glitzert so schön: Motor-Revision für Anfänger
Naja, das Nullspielrad kann raus, die ausgleichswelle musst schon noch wieder einbauen 

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Re: Es glitzert so schön: Motor-Revision für Anfänger
Ausgleichswellennusspielradentfernungstag. Das war der einfache Teil.
Ansonsten Teile vermessen. Bohrungen für die Kurbelwelle war definitiv kein Spaß, vor allem, wenn man mehrere Stellen messen will, zwischen Ölbohrungen, Aufnahmen für die Lagerschalen und mit 2 Laufbahnen (?) pro Lager. Hat ein paar Stunden gedauert, aber ich hab wohl Werte – alle Schalen auf rot.
Das rechte Pleuelauge (wir erinnern uns) ist in Zug/Druck-Richtung 0,09 mm größer als in Teilungsrichtung. Ich hab kurz gehofft es liegt an den gut handfest angezogenen Schrauben – aber beim linken Pleuel gab es mit der gleichen Methode den Unterschied nicht.
Ok, schreib ich auch noch ein Pleuel auf die Liste, ist ja nicht so teuer. Und ein Clip für den Kolbenbolzen. Zwei, falls der wegspringt und sich versteckt.
Ansonsten Teile vermessen. Bohrungen für die Kurbelwelle war definitiv kein Spaß, vor allem, wenn man mehrere Stellen messen will, zwischen Ölbohrungen, Aufnahmen für die Lagerschalen und mit 2 Laufbahnen (?) pro Lager. Hat ein paar Stunden gedauert, aber ich hab wohl Werte – alle Schalen auf rot.
Das rechte Pleuelauge (wir erinnern uns) ist in Zug/Druck-Richtung 0,09 mm größer als in Teilungsrichtung. Ich hab kurz gehofft es liegt an den gut handfest angezogenen Schrauben – aber beim linken Pleuel gab es mit der gleichen Methode den Unterschied nicht.
Ok, schreib ich auch noch ein Pleuel auf die Liste, ist ja nicht so teuer. Und ein Clip für den Kolbenbolzen. Zwei, falls der wegspringt und sich versteckt.