sid hat geschrieben:schorsch hat geschrieben:wie kann ich die Kette prüfen, ohne gleich einen neuen Satz einzubauen?
Ich bin etwas erstaunt, daß jemand der Rennstrecke fährt, eine Kette nicht auf Verschleiß prüfen kann.

Aber sei's drum:
- Stell den Bock auf nen Paddock-Ständer und dreh am Hinterrad
- Prüfe dabei den Kettendurchhang. Der sollte an allen Stellen der Kette annähernd gleich sein
- Prüfe die Kette auf steife Glieder. Diese ziehen sich oft beim Abrollen vom Kettenrad nicht mehr gerade, sondern bleiben in nem Winkel zum davor oder dahinter liegenden Glied "stecken". Wenn die Kette steife Glieder hat, die sich nicht mit der Hand bewegen lassen, auf jeden Fall wechseln
- Zieh die Kette am Kettenrad nach hinten ab. Wenn sie sich deutlich vom Kettenrad abheben läßt, ebenfalls wechseln
- Kontrollier das Kettenrad auf einseitig abgenutzte Zähne. Die Flanken sind dann nicht symmetrisch, sondern sehen eher aus, wie Haifischflossen
- Bei sauberer Kette kann man auch mal eine Sichtkontrolle der O-Ringe machen. Sprich: Schau daß zwischen allen Kettengliedern noch die kleinen schwarzen Gummiringe sind.
Hallo Sid & all,
danke für deine/eure umfassende Beschreibung und Anregungen.
natürlich habe ich die Kette regelmässig, besonders auf der Renne wie beschrieben geprüft. wenn einem die Kette eines Voraussfahrenden mal ein paar cm am Kopf vorbeigeflogen ist, dann ist man diesbezüglich "extrem sensibilisiert"

.
mit obiger Frage meinte ich eher eine (messtechnische) Prüfung der Längung, die auch für einen ambitionierten Laien umsetzbar ist, über die angeführten Punkte hinausgeht und gemacht werden kann, bevor man quasi "prophylaktisch" den Kettensatz wechselt, obwohl der augenscheinlich ok ist.
Kettendurchhang (+- 4mm bei ca. 28 - 30mm Durchhang) und Gängigkeit der Glieder einwandfrei. O-Ringe sitzen da wo sie hingehörten. Kettenblatt und Ritzel zeigen "normale" Laufabnutzung von 10.000km, sind aber noch weit von Haifischflosse weg. Kette liegt m. E. einwandfrei auf Kettenrad, ohne Spiel.
Das kettenrad "eiert" allerdings ziemlich beim Lauf auf dem Ständer, das ist das Einzige was ich als nicht-OK erkennen könnte
werde nun Hinterrad, Kettenradträger/Lager ausbauen und checken. Hoffe, dass sich die Ursache da findet. Der Hinweis auf ein schwach dimensioniertes Kettenradlager habe ich inzwischen mehrfach erhalten. danke.
Kupplung und - der vom Freundlichen per Telefonanalyse vorausgesagte Pleuel- oder Kurbellagerlagerschaden - schliesse ich aktuell (als Optimist) noch aus, da das geräusch auch bei voll ausgerückter Kupplung auftritt und auch zu hören sein sollte, wenn der Motor über 3000 dreht.
Und auf dem Ständer ist selbst im 6. Gang Vollgas und ruckartigem Gasauf/Gaszu absolut nichts verdächtiges zu hören.
Bliebe dann noch das eingangs vermutete Getriebeausgangslager. dann gehts eh ab in eine kompetente Werkstatt.
soweit erstmal, werde berichten, Thanks@all!
schorsch